Freitag, 17. April 2009

ERSTE VISUELLE KONZEPTE

Nachdem das inhaltliche Konzept und die Ausrichtung des Projektes festgelegt worden ist, geht es an die visuellen Konzepte. Wir haben verschiedene Konzepte entwickelt, die die visuelle Sprache, den »Grundbaukasten«, des Corporate Designs definieren.

Nach unserer Recherche und der Beschäftigung mit CouchSurfing und seinen Eigenheiten sind wir zum Entschluss gekommen, das Erscheinungsbild so variabel wir möglich zu konzipieren. Dieser Ansatz ergibt sich aus mehreren Punkten. Zunächst einmal ist CouchSurfing an sich eine sehr variable und dynamische Struktur. Freundschaften entstehen, Menschen kommen zusammen und tauschen sich aus, Kulturen vermischen sich. CouchSurfing ist eine Community, die sich aus Menschen aller Welt zusammensetzt und immer in Bewegung ist. Diese Umstände in einem einzelnen Zeichen zu visualisieren ist nicht unmöglich, aber für uns auch nicht so interessant. Vielmehr soll sich das Erscheinungsbild der Community anpassen und auf sie reagieren. Desweiteren sollen unterschiedliche Medien und Situationen mit dem Erscheinungsbild abgedeckt werden können. Neben dem Netz soll auch im Printbereich eine markante und modulare Struktur entstehen. Zudem soll unserem Konzept zufolge es für einzelne Mitglieder möglich sein, selbst Medien zu generieren und aktiv teilzuhaben. Ein möglichst breit anwendbares Konzept käme diesem Vorhaben entgegen. Das Erscheinungsbild tritt weltweit auf, in verschiedenen Kulturen und auch evtl. mit verschiedenen Sprachen. Daher ist es notwendig, dass sich die visuelle Sprache, wie auch die gesprochene (Schrift-)Sprache verändern und auf Situtationen reagieren kann.


Konzept 1 »generierte Linien«
Die Grundidee ist, den User in den Mittelpunkt zu stellen und anhand seines Profils seine CouchSurfing Verbindungen zu visualisieren. Damit passt sich die Visualisierung dem User an und jeder User erhält eine andere Struktur. Durch die visuelle Sprache, also die Art der Linien, Farben etc., sind alle Strukturen CouchSurfing zuzuordnen. Die Struktur die daraus entsteht entwickelt sich mit dem User mit und wächst, je nachdem wie aktiv er ist. Das heißt, die Struktur dokumentiert meine CouchSurfing »Karriere« und reagiert auf meine Handlungen.
Das Konzept soll aber auch allgemein für CouchSurfing stehen können. Damit ist gemeint, dass neben dem Darstellen meiner persönlichen Verhaltensweisen (z.B. visualisieren meiner »Verbindungen« in die Welt) auch CouchSurfing ganz generell beschrieben werden kann.

Für die Visualisierung haben wir mit Processing (www.processing.org) gearbeitet, da es ziemlich kompliziert und zu aufwendig wäre, derart komplexe Verbindungen in dieser Qualität rein von Hand zu visualisieren. Processing ist eine Open-Source-Programmiersprache, die es erlaubt, Interaktionen und visuelle Elemente zu programmieren. Sie richtet sich somit vorwiegend an Grafiker, Künstler und Programmierneulinge. Was zunächst als »digitales Skizzenbuch« gedacht war, entwickelt sich immer mehr auch zu einer professionellen Anwendung, mit der komplexe Projekte umgesetzt werden. Processing basiert auf Java und wurde von Casey Reas und Ben Fry am MIT entwickelt. Processing ist eine Open-Source Software, deren Quelltext öffentich zugänglich ist und weiterentwickelt werden kann. Es passt neben seinen visuellen und technischen Fähigkeiten also auch inhaltlich zu unserem Projekt. Wie CouchSurfing entstand es aus einer Idee in einer kleinen (Entwickler-)Gemeinde und lebt von Engagement und Kreativität seiner Nutzer.

Die Darstellung der Verbindungen des Users in die Welt ergibt eine ästhetische Struktur aus Linien und Punkten. Verschiedene Parameter können während des Erstellens der Grafiken geändert und somit beeinflusst werden. Die Kombination des Schriftzugs »couchsurfing.com« mit den Linienelementen wurde in verschiedenen Varianten getestet, im Moment erscheint die Verbindung der Linien mit Punkt des »i« ganz spannend. Dieses Konzept haben wir auf unterschiedlichen Medien angetestet, um es auf verschiedene Größen hin zu überprüfen.

Das Ergebnis gefällt uns bisher recht gut. Es entstehen interessante, moderne und ästhetische Strukturen, die vielseitig einsetzbar sind, sich neu generieren und mitentwickeln können (Sammeleffekt). Außerdem werden die User und ihr individuelles Verhalten visualisiert, was einerseits zur Transparenz beiträgt und ändererseits die Nutzer mit in das Konzept integriert.
Alleinstehend wirkt es noch etwas abstrakt und frei interpretierbar. Man kann sich beim Erstkontakt noch nicht so ein gutes Bild machen, um was es bei CS geht. Wir sehen aber durchaus Potenzial und wollen das Konzept noch weiter ausreizen.






Konzept 2 »Rahmen«
Zentrale Idee dieses Konzeptes ist ein Rahmen, welcher Inhalte von CS zeigt, die sich ständig ändern. Dieser Rahmen kann auch als prägnantes und wiedererkennbares Zeichen genutzt werden. Die Idee ist ein Fenster, also ein Einblick, in die Community und in die Welt von CouchSurfing. Der Rahmen ermöglicht es, einen Ausschnitt aus dem komplexen Gesamtgefüge »CouchSurfing« herauszulösen und einzeln sichtbar zu machen. Dieses Rahmenelement kann sich konsequent durch alle Medien ziehen und z.B. als Eye-Catcher auf Plakaten eingesetzt werden, indem man einen Interessanten Ausschnitt zeigt, der neugierig auf das Gesamte macht.

Noch sind wir auf der Suche nach Bildkonzepten, mit denen der Rahmen gefüllt und wie er sonst noch genutzt werden könnte. Ideen hierfür sind z.B. Ausschnitte von Menschen verschiedener Kulturen, Alters, Berufsgruppen etc. die zusammen CouchSurfing darstellen. Es wäre auch denkbar, eine bestimmte Bildsprache zu definieren. Die User könnten daraufhin Ihre eigenen Bilder zur Verfügung stellen welche z.B. in eine Art »Pool« geladen werden. In bestimmten definierten Abständen könnten die Bilder aktualisiert werden und das Zeichen sich somit anpassen. Die Nutzer werden Teil des Erscheinungsbilds. Es würden somit verschiedene Menschen aller Kulturen im Rahmen erscheinen. Man sieht also was bzw. wer sich hinter CS verbirgt, das Menschen und Kulturen im Mittelpunkt stehen, Toleranz und Austausch im Vordergrund stehen und unterschiedliche Menschen miteinander verbunden werden.





Konzept 3 »Tagcloud«
Verschiedene Sprache kommuniziert über Schrift steht hier als Ausgangspunkt. Begriffe, Assoziationen mit CouchSurfing, vielleicht auch Nutzernamen und länder- oder sprachspezifische Eigenheiten werden um »couchsurfing.com« gruppiert. Als Paramter hierfür können unterschiedliche Werte stehen, wie etwa Verhältnisse von Benutzern untereinander, oder bestimmte Länder und deren Sprache im prozentualen Vergleich mit anderen Ländern.

Es entsteht eine Art »Tagcloud«, die neben sofortigen Assoziationen auch schnell kommuniziert wird, dass CS sich im Web bewegt. Das Prinzip der Tagcloud wird häufig im Web als Navigations- oder Suchfunktion eingesetzt, die semantische Einordnung und Darstellung von Begriffen erlaubt. Durch die Assoziationen bekommt man beim ersten Kontakt mit CS eine Vorstellung, um welche Art Organisation, bzw. Projekt und seine Hintergründe handelt. Die Begriffe können sich auf verschiedene Situationen, Medien und Sprachen einstellen. Neben der rein darstellenden Funktion als Zeichen könnte die Art der Tagcloud-Navigation auch personifiziert, bspw. im Profil verwendet werden. Auch die Verwendung unterschiedlicher Sprachen, Schriften und Schriftzeichen ist möglich, was den internationalen und möglichst variablen Charakter noch unterstreicht.



 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinterlasst uns bitte euren Namen wenn Ihr kommentiert. Danke.